Ihre Tinnitus-Therapie

Fast immer können wir helfen!

Das HNO-Therapiebuch:
Das HNO-Therapiebuch: Das Therapiehandbuch tausender Ärzte in Deutschland. Auch zur Behandlung des Schwindels.

Die häufig getätigte Aussage, es bestünden keine Therapieoptionen, ist unrichtig! Die Behandlung hängt davon ab, welche Ursache wir finden (mehr zur Diagnostik...). Bei einem Teil der Ursachen, die wir finden, können Medikamente (s.u.) oder eine Operation zur Linderung beitragen. Oder das Ohrgeräusch ist Teilsymptom einer anderen Kranheit, die dann behandelt werden kann. Oder die Untersuchungen können zeigen, daß das Hörgehirn durch das Ohr überaktiviert wurde, so dass eine dauerhafte Überempfindlichkeit ("Sensibilisierung") oder eine Überaktivierung besteht. Die Überempfindlichkeit oder die Überaktivierung für den chronischen Tinnitus bleibt sozusagen als fehlerhafte Programmierung im Hörgehirn „eingebrannt“ bestehen. Liegt dies vor, soll die fehlerhafte Sensibilisierung oder die Überaktivierung durch die Therapie aktiv zurücktrainiert werden. Ziel der Therapie ist es, die Überaktivierung (s.u.: mittels Tinnitus-Notch-Therapie) oder die Sensibilisierung (s.u.: mittels Verhaltenstherapie) abzubauen und dadurch die Wahrnehmung der Tinnitusgeräusche in das Unbewußte abtauchen zu lassen. Man spricht deshalb auch von Hemmung der Überaktivierung oder von Desensibilisierung oder Habituation der Sensibilisierung.

Ohrgeräusche treten häufig gleichzeitig mit anderen Hörstörungen auf. Dazu gehören sowohl eine Schwerhörigkeit als auch eine gesteigerte Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis). Diese führen bei den Betroffenen zu einer Verstärkung des Krankheitsempfindens und müssen deshalb mitbehandelt werden. Auch können im Einzelfall

-Stress,
-Überlastungen,
-Mitbeteiligungen der Halswirbelsäule
oder des
-Kauapparates
als auch
-sogenannte Komorbiditäten wie Schlafstörungen, Angststörungen und Depressionen


eine wichtige Rolle spielen und werden dann ebenfalls in die Therapie mit einbezogen.

Tinnitus-Counselling

Im Rahmen der Therapie eines Betroffenen mit einem chronischen Tinnitus wird grundsätzlich eine ausführliche Beratung durchgeführt. Entscheidend ist daher Ihre Beratung in unserem Tinnitus-Zentrum hinsichtlich Ihrer persönlichen Tinnitusentstehung, Ihrer persönlichen Verarbeitung des Tinnitus, der Prognose, tinnitusverstärkender Faktoren oder das Ohr schädigender Einflüsse.

Medikamente

Bei einem Teil der Ursachen, die wir finden, können Medikamente (manchmal auch eine Operation) zur Linderung beitragen. Oder das Ohrgeräusch ist Teilsymptom einer anderen Kranheit, die dann mit Medikamenten behandelt werden kann. Auch kann Tinnitus mit Begleitkrankheiten verknüpft sein, die dann z.T. mit Medikamenten mitbehandelt werden. Dies gilt insbesondere zur Unterstützung einer Schlafstörung, einer Angstbewältigung oder einer Depressionsbewältigung.

Cognitive Verhaltenstherapie

Helfen Medikamente nicht, kann die Diagnostik ergeben, dass Ihnen eine cognitive Tinnitus-Verhaltens-Therapie helfen kann. Sie ist eine Therapie entsprechend den Deutschen Leitlinien der Gesellschaft für HNO-Heilkunde und weiterer Fachgesellschaften, um eine Tinnitushabituation zu bewirken. Die Wirksamkeit der Therapie hat in der Leitlinie die höchste Evidenz erhalten, die die es gibt.

Wie in der Einführung dargelegt, soll durch diese Therapie die Überempfindlichkeit (die "Sensibilisierung") des Hörgehirns abgebaut werden, um dadurch die Wahrnehmung der Tinnitusgeräusche in das Unbewußte abtauchen zu lassen. Man wird "habituiert" (unempfindlich). Wahrnehmung heißt als Fachausdruck "Cognition", daher wird die Behandlung auch als cognitiv bezeichnet.

Um dieses zu erreichen, wird zunächst eine ausführliche Tinnitus-Diagnostik durchgeführt. Anschließend werden die für Sie passenden Therapieverfahren der Cognitiven Verhaltenstherapie ausgesucht und schriftlich zu einem strukturierten Tinnitustherapie-Plan für Sie zusammengestellt.

Die Tinnitustherapie-Verfahren umfassen die folgenden 3 Therapiesäulen:

1. Tinnitus-Defokussierung: Mit modernen aufmerksamkeitsmedizinischen Verfahren (z.B. nach Prof. Kröner-Herwig) tragen wir in der Regel zur erwünschten Habituation (Unempfindlichkeit) des Hörsystems vom Tinnitus bei. Dieser kann durch die ärztliche Behandlung nachhaltig in den Hintergrund treten und wird häufig kaum noch wahrgenommen.

2. Tinnitus-Stressabbau: Chronischer Tinnitus kann Stress machen, der den Tinnitus wieder verstärkt. In diesen Fällen wird zusätzlich ein effektives Stressabbautraining unter ärztlicher Leitung durchgeführt.

3. Psychosomatische Begleittherapie: Nicht selten führt chronischer Tinnitus auf die Dauer zu einer starken seelischen Belastung, die ihrerseits zu sog. somatischen (d.h.: körperlichen) Folgen wie etwa chronischen Schlafstörungen oder chronischen Kopfschmerzen beiträgt. Hier helfen wir mit gezielter psychosomatischer Behandlung, wenn es notwendig ist.

Grundlagen dieser Therapie wurden von Dr. Delb sowie Prof. Kröner-Herwig in Deutschland gelegt.

Notched-Signal-Therapie nach Prof. Pantev

Unsere Notched-Noise-Musiktherapie
Unsere Notched-Noise-Musiktherapie Zur Vergrößerung Bild anklicken. Notched music/gefilterte Musik. Bei einem Breitbandtinnitus um 4Khz wurden die entsprechenden Frequenzen herausgefiltert. Mit dieser gefilterten Musik wird die Musiktherapie durchgeführt (Abb.: Dr. Goll, Universität Tübingen).

Unsere Notched-Signal-Therapie modifiziert nach Prof. Pantev benutzt sog. "notched noise" (gefiltertes physiologisches Rauschen) oder "notched music" (gefilterte Musik). Notched heißt, aus dem Rauschen oder der Musik wird Ihre individuelle Tinnitusfrequenz elektronisch "herausgeschnitten" (gefiltert). Auf diese Weise wird bei der Therapie dem Ohr in Ihrer Tinnitusfrequenz keine Energie zugeführt. Dadurch kann die Hirnaktivität, die für den Tinnitus mitverantworlich ist, mittels Magnetenzephalographie nachweisbar statistisch signifikant herabgesetzt werden. Die Evidenz der Wirksamkeit ist in den Anfängen begriffen.

Übrigens: das für diese Therapie verwendete sog. Physiologische Rauschen wurde auf unsere Anregung von Dr. Ing. Goll entwickelt.

Lichttherapie

Liegt eine den Tinnitus begleitende, saisonale depressive Verstimmung (sog. "Winterdepression") vor, kann diese auf zu lange Dunkelheit, insbesondere in der dunklen Jahreszeit zurückzuführen sein. Hier kann eine zusätzliche Lichttherapie die depressive Verstimmung bessern. Die Nationale Versorgungsleitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wiss.-Med. Fachgesellschaften Deutschlands) empfiehlt sie ausdrücklich. Wir behandeln mit UV-freiem Licht mit einem Lichtanteil im blauen Spektralbereich. Das Licht wird von den Sehrezeptorzellen in der Netzhaut aufgenommen und trägt im Gehirn offenbar zu einer Normalisierung der Freisetzung von Serotonin und Melatonin bei. Insbesondere der Einfluß auf das Schlafhormon Melatonin hilft bei der Normalisierung der Hirnfunktion, wodurch die saisonale depressive Verstimmung aufgehoben werden kann.

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